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"Wir machen uns einen Lenz…" - Feierstunde am 18. Feb 2018

Diese Feierstunde hatte nicht nur zum Thema: „Wir machen uns einen Lenz…“, sie war auch so bunt und artenreich in ihrer Thematik wie der Frühling selbst. 

Aus den "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi stimmte uns der Frühling ganz und gar, unterstützt von einer E-Geige, in die vor uns liegende Jahreszeit mit ihrem Neubeginn, dem Aufblühen, vielleicht auch unseren Hoffnungen ein. Und darüber hinaus, zum Nachdenken über uns selbst, unserer Einstellung im Leben.

Was verstehe ich denn unter "Ich mache mir einen schönen Lenz" genauer? Oder evtl. dem Gegenteil: "Der oder die macht sich einen faulen Lenz", und das auf Kosten anderer? Werte ich damit meine Mitmenschen, vielleicht auch ab? Oder mich selbst? Bringt „gut gemacht" Zufriedenheit für mich oder ist es nie genug, muss es immer besser sein - bis hin zur Unzufriedenheit mit mir selbst und anderen?

Es war so viel Nachdenkenswertes in dieser Feierstunde, auch das Gespräch mit dem Nebenmann/oder Frau, bekam seine Zeit, weil so viele Gedanken sich aufdrängten, um sie mit jemandem zu teilen. Letztendlich ging es frühlingsleicht um die Balance im Leben, die jeder für sich in jeder Lebensstufe, in seiner Arbeitswelt, in seiner freien Zeit finden muss. Wie viel ist gut, wo ist die Optimierung vielleicht auch dem empfundenen Glück im Wege? Anregungen hat Dorothea reichlich gegeben. Und weil man Frühling nicht selber machen, sondern nur empfinden kann, sangen wir unter Anderem „Es geht eine helle Flöte, der Frühling ist über dem Land". und weil das alles noch nicht reichte, durften wir uns zum Ende noch genüsslich zurücklehnen und sehr schöne Musik in uns aufnehmen und träumen – vom Frühling. Denn draußen schneite es und die Straßen waren glatt. - Edith Mittag